5. Etappe: von Airolo auf den Gotthard, 14 km, 1000 m HD

Die Lawinensituation auf der Nordseite des Passes hatte sich verschärft. Wir durften dort nicht mehr aufsteigen.

So fuhren wir erst durch den Tunnel nach Airolo und bestiegen den Pass von der Südseite her.


Mit Bergkäse gestärkt

Liebevoll bewirtet und mit würzigem Bergkäse gestärkt, entliess uns das Ehepaar Christen in den Tag.



Aufstieg zum Gotthard von "hinten", der Südseite her

jetzt verstehen wir, weshalb der Gotthard noch so lange geschlossen ist
jetzt verstehen wir, weshalb der Gotthard noch so lange geschlossen ist

Der Gotthard, der buchstäbliche unter vielen Höhepunkten unserer Reise


Unterkunft im Hotel Albergo auf dem Ospizio

Der Pass wird erst in drei Tagen geöffnet; unsere Busse durften mit einer Spezialbewilligung hochfahren.

So waren wir die allerersten Gäste im Albergo:

Die Vorhänge im Speisesaal waren deshalb noch geschlossen, weil draussen noch meterhoch Schnee vor den Fenstern lag.


Gleich nochmals schlafen wie ein König!

ein Hotelzimmer
ein Hotelzimmer
die Decke dieses Zimmer
die Decke dieses Zimmer

Das Matratzenlager war noch geschlossen, so dass uns der Direktor grosszügig (zu Massenlagerpreisen) in den Hotelzimmern einquartierte: also gleich nochmals schlafen wie ein König!


Selfies!

Jonathan macht gerade...
Jonathan macht gerade...
... dieses geile Selfie
... dieses geile Selfie


Sie wissen ja, die Schüler fotografieren anders etwas als wir Erwachsenen:



Zwischenbilanz nach fünf Tagen und 145 Kilometern

Wichtige Eindrücke, Erlebnisse, Erfahrungen und Erinnerungen dieser ersten fünf Wandertagen sind:

 

- dass man eine Annehmlichkeit wie eine Matratze wertschätzt

- dass wir guten Zusammenhalt haben und gegenüber Schwächeren hilfsbereit sind

- dass wir bis jetzt so lange durchgebissen haben

 

- dass Kochsalz gegen Muskelkrämpfe hilft

- dass alle so nett und rücksichtsvoll miteinander sind

- dass man bei Schmerzen durchbeissen und an die Grenzen gehen kann

 

- dass wir es geschafft haben, obwohl wir vorher nicht daran geglaubt hatten

- dass es noch so viel Schnee auf dem Gotthard hat

- dass es wohl anstrengend, aber machbar war

 

- dass es cool war, aber anstrengend

- dass man die Teufelsbrücke bauen konnte

- dass so schnell eine Kameradschaft entstanden ist

 

- dass man sieht, was man gemacht hat, zum Beispiel nach einem Aufstieg

- dass fast alles möglich ist, wenn man motiviert ist

- dass wir etwas vollbrachten, das vorher noch niemand geschafft hat

 

- dass wir es jeden Tag immer wieder geschafft haben

- dass wir einen so grossen Zusammenhalt in der Gruppe haben

- dass man es schafft, wenn man den Willen aufbringt

 

- dass man eine so weite Wanderung schaffen kann

- dass man die körperlichen Grenzen kennenlernt

- dass es wichtig ist, für den Schwächsten zu schauen

 

- dass man Sachen schätzen lernt, die man sonst einfach immer hat (z.B. ein Auto...)

- dass wir nicht immer das ganze Gepäck mittragen mussten

- dass ich nach dem zweiten Tag keine Schmerzen mehr hatte

 

- dass man 10 Stunden lang wandern kann

- dass wir es beim Wandern gut gehabt haben zusammen

- dass wir im Stroh und im Hotel schlafen konnten

 

- dass das Ehepaar Christen so freundlich war

- dass wir durch den langen dunklen Tunnel marschieren konnten

- dass wir so gut gegessen haben

...

 

und das findet das Leiterteam:

- dass die Jugendlichen über sich hinausgewachsen, wenn man ihnen das zutraut

- dass sie eigene Bedürfnisse zugunsten von Schwächeren zurückstecken können

- dass wir riesig stolz sind auf die "heutige Jugend"

- dass wir werden, was wir denken. Wir schaffen, was wir uns zutrauen

- dass verschiedene Generationen zu einem Erfolg beitragen können

- dass die Jugendlichen so hilfsbereit sind

- dass sie einen unglaublicher Biss und Durchhaltewillen aufbringen

 

- dass wir gar nicht mehr Lehrer- und Schülerrollen spielen, sondern eine Gemeinschaft geworden sind, in der alle selbständig Verantwortung übernehmen

...


buona notte!


Kommentare: 5
  • #5

    DoSe (Montag, 27 Mai 2019 08:41)

    Ein Hallo an die super Wandergruppe aus Weinfelden. Mit Interesse verfolgen wir eure Wanderung, selbst auf Reise im Baltikum (aber nicht zu Fuss). Jetzt habt ihr es dann geschafft. Nochmals Hut ab vor dieser Leistung und herzliche Grüsse Dorli und Tädi

  • #4

    Ixbilloudenboudendeboboubedidendädentsch.... (Jonathan weiss was das heisst �) (Sonntag, 26 Mai 2019 23:18)

    Unglaublich!! Spitze!: „...unter Gebätt und Seufzen auf den hohen Gotthardberg... „ wie fühlt sich das an?! Ich hab solche Freude an Euch !!
    An dieser Stelle ein riesiges Châpeau und DANKE der Leitung für die Idee, die Umsetzung und den Mut zu diesem wunderbaren Abenteuer � unbezahlbare Lebenserfahrung für unsere Jungen �
    Buona notte, friert hoffentlich nicht und sleep well in your Bettgestell ❤️

  • #3

    Gloria Wisse (Sonntag, 26 Mai 2019 22:07)

    Ich bin so froh das wir es so weit geschafft haben ich bin stolz auf uns!�

  • #2

    Ruth (Sonntag, 26 Mai 2019 21:10)

    - dass ihr so viele Erfahrungen in so kurzer Zeit gemacht habt!
    - dass Urs alles sooooooo super organisiert und wenn nötig umorganisiert
    - dass wir Daheimgebliebenen uns über den Blog mitfreuen können
    kostet die letzten Etappen aus und geniesst dann die Rückfahrt

  • #1

    Felix Romann (Sonntag, 26 Mai 2019 19:46)

    Voller Emotionen warten wir stets gespannt auf den Tagesrückblick. Wie ist es den Wanderern heute ergangen? Was für Erlebnisse und Eindrücke während dem Tag sind entstanden? Erstaunen über die Leistung aber noch mehr über das extreme WIR-Gefühl, dass sich bei allen Teilnehmern in dieser kurzen Zeit aufgebaut hat. Super, diese Erfahrung, welche jeden begleiten wird - ein Leben lang. Geniesst nun noch die beiden letzten Tage (und danach 'Lagerkoller'?). Liebe Grüsse an alle - Felix und Cornelia Romann