Etappe 31 - Pont-sur-Yonne - Montereau

Vom Kinderlied „un kilomètre à pied“ könnte ich heute - nach einem Monat „à pied“ - etwa 800 Strophen singen.

Die heutige Etappe führt dem Uferweg der Yonne entlang, die dann in die Seine mündet.

Und übrigens: Gilt ein „randonneur“, ein Wanderer wie ich, eigentlich als Sportler oder als Nomade? Beide sind nicht überall erwünscht…

Zwei Kennzahlen nehmen ab:
- der Wandererbegegnungskoeffizient ist auf 0,00125 pro km gefallen
- und mein Körpergewicht auf 58 kg - so schwer war ich, als wir geheiratet hatten!


E.32 - Montereau - Fontainebleau

Der Blick auf die Karte zeigt: Alle Wege führen nach…  nein, nicht nach Rom, sondern nach Fontainebleau, auch meiner heute.

Das war das beliebte Lust- und Jagdschloss, zeitweise auch Staatspalast, mit 1‘500 (!) Räumen der absolutistischen bourbonischen Könige, später auch das Lieblingsschloss von Napoleon I. („la vraie demeure des rois“) und Napoleon III., also „unserm“ Arenenberger Sprössling. 


E.33 - Fontainebleau - Melun

Nochmals durch den endlosen Wald von Fontainebleau. Hier treffe ich auf viele Boulderer und eine Treibjagd zu Pferd.
Der Wald kann aber nicht deshalb so berühmt sein, weil viele Könige und Kaiser darin gejagd hätten, sondern weil es überhaupt keine Brombeeren darin hat - ein Eldorado für uns OL-Läufer!

Ich verrate nicht, was ich täglich in meinem 13-14 kg schweren Rucksack alles mitschleppe - der einzige Luxus sind aber die Laufschuhe für Asphaltstrecken und zum Wechseln.
Dafür zeige ich euch, was ich alles bisher (z.T. zum Glück) nicht gebraucht habe.


E.34 - Melun - Seine-Port

Heute ist meine liebe Frau zu mir gestossen; die letzten vier Etappen gehen wir noch gemeinsam.
Das sind wohl nicht die schönsten Abschnitte durch die Agglomeration von Paris, aber nun steht nicht mehr die Schönheit der Wanderung im Vordergrund, sondern die Schönheit meiner Frau!

Ohne „pass sanitaire“ (dem Covid-Zertifikat) läuft hier Frankreich gar nichts, es wird zum Eintritt in Restaurants oder Hotels vorausgesetzt. Ich staune, wie breit das hier akzeptiert ist. Ich habe noch keinen Impfskeptiker getroffen, und in den Medien ist das fast gar kein Thema.

E.35 - Seine-Port - Draveil

Rechts - links - rechts - links führt der Weg heute am Ufer der Seine entlang.
Diese hat bezüglich „Muskelmasse“ und Wasserkraft schon beträchtlich zugelegt!

E.36 - Draveil - Vincennes

Durch die Vororte von Paris nach Vincennes, das schon am südöstlichen Rand der Cité liegt.

E.37 - Vincennes - Paris

Die Schlussetappe heute: Quer durch die Stadt zum Park St. Cloud. Dort stand damals das Schloss, in dem König Henri III. Zollikofer zur Audienz geladen und wo Fidelis seinen Herrn wieder aufgefunden hatte.


Am Ziel im Park von St. Cloud, am westlichen Standrand von Paris

Jetzt kenne ich diesen 1000 km langen Weg und habe dabei oft auf die Wegmarkierungen und die Karte geschaut - Fidelis hatte diesen Weg auch gefunden, aber ausschliesslich „seiner Nase nach“. Und das zwei Wochen nach der Abreise seines Herrn!

Chapeau, Fidelis! 🎩 

 

diese Zeichnung meines Enkels habe ich immer mitgetragen
diese Zeichnung meines Enkels habe ich immer mitgetragen